18: Bezau Beatz

Max Stadtfeld StaxMax Stadtfeld StaxBezau ist eine Ortschaft im Bregenzerwald im österreichischen Bundesland Vorarlberg, in der gut 2.000 Menschen leben. Durch seine idyllische Lage inmitten der Berge und des Waldes ist dieser Ort wie geschaffen für Tourismus – im Sommer zum Wandern, im Winter zum Skifahren. Seit 18 Jahren schon verwandelt der Schlagzeuger Alfred Vogel Bezau ein Augustwochenende lang in ein Zentrum für Jazz und improvisierte Musik. Für seine Bezau Beatz sind die Nationalitäten der Musiker/-innen in der Regel unwichtig. Vogel geht es mit seinen Programmen vor allem darum, das Neue, oftmals noch Ungehörte, manchmal auch widerständig Klingende im Rahmen seines Festivals zu präsentieren.

2025 finden die Bezau Beatz vom 7. bis 10. August statt. „Die 18. Ausgabe der Bezau Beatz steht vor der Tür“, schreibt Vogel in seinem Editorial. „Wir freuen uns so sehr darauf wie schon lange nicht mehr, standen die Bezau Beatz doch gerade in den letzten Jahren immer wieder vor merkwürdigen Herausforderungen wie Covid, der internationalen geopolitischen Schieflage, ganz zu schweigen von den Turbulenzen in der Pilotenkabine im letzten Jahr.“ Wegen dieser Turbulenzen nahm Vogels Instrumentalkollege Valentin Schuster vergangenes Jahr in der Kabine Platz und kuratierte in Absprache mit dem Festivalgründer das Programm der 17. Ausgabe. „Nun arbeiten wir beide sehr viel und in bester Harmonie zusammen“, so Vogel weiter, „denn nicht nur fürs Festival ist er mir ein großartiger Partner geworden, sondern auch als Co-Pilot bei Boomslang Records.“

Der Schlagzeuger Max Stadtfeld aus Leipzig ist Musiker aus der Boomslang-Familie, der seit einer Weile mit dem widerborstigen Jazz seines Quartetts Stax die Szene aufmischt und nun die Bezau Beatz eröffnen wird. Ein Highlight dürfte das Klaviersolo des Franzosen Benoît Delbecq werden, der beim Konzert in der Remise auf einem präparierten Piano spielen wird, auf dem er dessen einmaliges Klangspektrum durch den rhythmischen Zugang des Jazz in eine trancehafte Minimal Music verwandelt. Einer subversiven Improvisationsmusik folgt das Quartett Pauline Réage um die Sängerin Anna Munka, während sich der Kölner Pianist Felix Hauptmann mit seinem Sextett Serpentine an kammermusikalischer Reduktion mit größtmöglicher Dichte ausprobiert.

Der Bassist Felix Henkelhausen reist mit seinem Sextett Deranged Particles nach Bezau in den Bregenzer Wald, so wie auch der ghanaische Percussionist Kofi Quarshie mit seiner Agoo Group oder das Stemeseder Lillinger Quartet. Zudem gibt es an drei Nachmittagen die „Deep Listening Sessions“ mit „Recorded Music“ in reinster Form. Beim „Promoter’s Brunch“ präsentieren sich die beiden Bezau-Beatz-Macher Schuster und Vogel mit ihren jeweiligen Lieblingsbands Crutches und How Noisy Are The Rooms?, während es bei den „Jazzspätzle“ hoch hinaus ins Panoramarestaurant Baumgarten geht, wo die Sängerin Kerstin Türtscher ihre Sicht auf Nancy Wilson preisgeben will. Das komplette Programm der Bezau Beatz findet man auf der Festival-Site.

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Bezau Beatz

Text
Martin Laurentius
Foto
Lukas Diller

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Applaus 2025