Ontour: Brother- & Sisterhood
Baby Sommer’s Brother- & Sisterhood„Musik muss Rhythmus besitzen“, so Chris McGregor 1971 über sein kompositorisches Konzept für die Brotherhood Of Breath: „Ich habe genug von Avantgarde, die meint, dass Musik auf Time verzichten soll. Die Leute hier in Europa identifizieren sich nicht mit der Trommel. Das ist schade.“ Der 1936 im südafrikanischen Somerset West geborene Pianist und Komponist McGregor musste Mitte der 1960er-Jahre wegen der rassistischen Apartheid-Politik seine Heimat verlassen und spielte mit den mit schwarzen Südafrikanern besetzten Blue Notes Konzerttourneen in Europa, bevor er 1966 nach London zog. Dort gründete er 1969 seine Brotherhood Of Breath, die vor allem in den 1970er-Jahren große Erfolge feierte.
Zu denen, die McGregors Band noch live erlebt haben, gehört der Dresdner Schlagzeuger Günter Baby Sommer, der nun Jahrzehnte später seine eigene Hood gegründet hat. In Baby Sommer’s Brother- & Sisterhood kommen Musiker/-innen verschiedener Nationalitäten und Traditionen zusammen, um die Vergangenheit einer spezifischen Formation aus der jüngeren Jazzgeschichte in die Gegenwart als transkulturelles Projekt der Verständigung zu transformieren. „Die Band ist durch meine Verehrung von Chris McGregor’s Brotherhood Of Breath entstanden“, erläutert Sommer. „Ein Stück von McGregor haben wir im Repertoire, unsere Songs sind natürlich getragen vom Geist und der Spielfreude der Brotherhood Of Breath.“ In Berlin trifft sich zurzeit Sommers Hood für Proben, deren Ergebnis am heutigen Dienstagabend im Berliner Kühlspot Social Club live dem Publikum vorgestellt wird, bevor es zu Konzerten am 2. Mai auf den Jazztagen in Magdeburg und am 3. Mai bei Jazz in E. in Eberswalde geht.
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