ARTE: Nina Simone

Nina SimoneNina SimoneZeitlebens wurde die Pianistin und Sängerin Nina Simone (1933-2003) als „Hohepriesterin des Soul“ verehrt, im Kampf gegen den Rassismus in den USA wandelte sie sich ab den frühen 1960er-Jahren dann auch zur Protestsängerin. Sie hoffte, dass ihre Stimme zur Veränderung der Situation der Afroamerikaner/-innen beitragen könnte, ihre Texte und ihr Konzerte galten in den Vereinigten Staaten aber als so unbequem, dass die Sängerin und Pianistin im Süden ihrer Heimat boykottiert wurde. Ab Mitte der 1960er-Jahre veröffentlichte Simone ihre Alben auf der niederländischen Plattenfirma Philips Records und spielte 1965 mit ihrem Quartett ihr erstes Europa-Konzert in Loonersloet, das vom holländischen Fernsehen mitgeschnitten wurde.

Der Kulturkanal ARTE zeigt Ende April die TV-Doku „Die Wut der Nina Simone“, die entlang dieses Konzerts von den Anfängen Simones in der Musik berichtet, wie sie von der Klassik zum Jazz kam, und von ihrem Mut und unerbittlichen Kampf um Bürgerrechte und für Gleichberechtigung erzählt. Mit „Tomorrow Is My Turn“ machte sich Simone einen Chanson von Charles Aznavour zu eigen, der mit seiner Mischung aus Resignation und trotziger Hoffnung ein Highlight dieses Konzerts war. Zudem sang und spielte Simone noch weitere Klassiker aus ihrem damaligen Repertoire – wie zum Beispiel „Four Women“ und natürlich „Mississippi Goddam“.

Der Film lässt diesen Auftritt auch aus heutiger Sicht Revue passieren. Interviewpartnerinnen wie die Pianistin Gabriela Montero oder die Sängerinnen Lizz Wright und Angélique Kidjo sprechen deutlich aus, wie wichtig Zivilcourage, Authentizität und Emotionalität auf der Bühne auch heute noch sind und wie sehr Simones Vermächtnis nachwirkt. „Die Wut der Nina Simone“ wird am 27. April ab 17:40 Uhr im linearen TV-Programm von ARTE gezeigt, zudem ist diese Doku bis 26. Mai online in der Mediathek zu finden. Dort wird auch das vollständige Konzert von Simone und ihrem Quartett abrufbar sein.

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ARTE

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Martin Laurentius
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Getty Images

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