Live: Robert Glasper
Auch „Black Consciousness“ und die Rückkehr des Politischen im Jazz sind Themen der aktuellen CD „Covered“ (Blue Note/Universal) des afroamerikanischen Pianisten Robert Glasper. Es geht um Identität und Diversität und neuen akustischen Jazz im Trio-Format. Glasper möchte die Epoche repräsentieren, in der er lebt – sein Album „Covered“ widmet er „den Opfern und Familien der Menschen, die zu Unrecht von der Polizei getötet wurden“. In seiner Adaption des von Kendrick Lamar und Quincy Jones geschriebenen „I‘m Dying Of Thirst“ ist auch Glaspers kleiner Sohn Riley zu hören – ausgesprochen werden die Namen der unlängst von der amerikanischen Polizei getöteten Afroamerikaner und die Behauptung des Jungen, dass er auf seine „braune Hautfarbe“ stolz sei und sie ihn nicht reduziere oder limitiere sondern ermutige, über einen eigenen Lebensentwurf selbst zu entscheiden.
In dem gemeinsam mit Harry Belafonte geschriebenen „Got Over“ erinnert der prominente Bürgerrechtsaktivist Stationen seiner ungewöhnlichen Karriere und dass es ihm als „one of color“ gelang, auch ohne Schulabschluss ganz oben anzukommen und die Regeln selbst zu definieren. Der heute 37-jährige Glasper will den Jazz verändern, ihn ins Hier und Jetzt befördern, wieder für die Gesellschaft relevant machen – „Covered“ ist auf diesem Weg. Mit seinem Trio spielt Glasper am 18. Juli im Berliner Gretchen und kommt am 19. Juli zu „Jazz Thing At The Club“ in den Kölner Club Bahnhof Ehrenfeld.
Weiterführende Links:
„Jazz thing At The Club“
Club Bahnhof Ehrenfeld