Gestorben: Pablo Milanés

Pablo MilanésPablo MilanésDer kubanische Liedermacher Pablo Milanés ist am 22. November im Alter von 79 Jahren an einem Krebsleiden gestorben. Milanés war einer der herausragenden Vertreter der Nueva Trova, die kubanische Liedkunst des späten 20. Jahrhunderts, die sich auf die Liedform Trova und Folklore-Rhythmen berief, aber zugleich aktuelle politische Ereignisse und neue Poesie in ihren Texten verarbeitete. Milanés wurde 1943 in Bayamo im Osten Kubas geboren und genoss eine Konservatoriums-Ausbildung, parallel ließ er sich von der Kneipenmusik in seinem Viertel inspirieren. Dafür, dass er sich für Musik jenseits der kubanischen Grenzen interessierte, schickte ihn das Castro-Regime in ein Arbeitslager.

In der von ihm mitbegründeten Nueva Trova arbeitete er oft mit seinem Kollegen Silvio Rodríguez – diese Arbeit wurde später ausdrücklich von Fidel Castro gefördert, der sagte: „Der Erfolg von Silvio und Pablo ist der Erfolg der Revolution.“ Bei den kubanischen Exilanten war Milanés wegen seiner Nähe zu Castro umstritten, auch wenn er in späteren Jahren von der Idee der Revolution abrückte und 2010 einen Hungerstreik für die Freilassung politischer Häftlinge unterstützte und in den letzten Jahren nachdrücklich soziale Reformen auf der Insel forderte. Zu Milanés‘ bekanntesten Stücken zählen „Yolanda“, ein Liebeslied an seine damalige Frau, „Yo No Te Pido“, „Los Años Mozos“ und „Cuba Va“.Milanés gewann zahlreiche „Latin Grammys“, darunter 2015 den für sein Lebenswerk. Text Stefan Franzen

Text
Stefan Franzen
Foto
CC BY-SA 2.0/FNPI

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