New York/Paris: Neues Buch von William Parker
Es gehe schließlich um das Ergebnis, sagt der Bassist William Parker: „Profunde Musik, die das Leben der Menschen verändern kann. Wir sind dazu da, Leben zu retten.“ Gerade ist das von ihm und seiner Frau Patricia Nicholson Parker geleitete Vision Festival in New York zu Ende gegangen, auch dabei geht es dem 67-Jährigen um die Botschaft, er hält den Anspruch des sozial und politisch engagierten Künstlers heute noch weit höher als alles Gerede um Tradition und Kulturbewahrung. Parker ist der Netzwerker der afroamerikanischen Improvisationsmusik, die wichtigsten Solisten lädt er zum Vision Festival, übers Jahr begleitet er sie auf die internationalen Festivalbühnen. Wenn seine Kollegen sagen, „Parker predigt den Gospel“, meinen sie dessen unerschütterlichen Glauben an den Kampf des Künstlers für die Freiheit, radikal zu sein, und dies mit den Bedürfnissen der Menschen, die er erreichen möchte, musikalisch in Einklang bringen zu können.
Jetzt ist sein mittlerweile drittes Interview-Buch erschienen, für das er insgesamt 33 ausführliche Gespräche mit Kollegen und Kolleginnen geführt hat. Die Vorgänger kamen 2011 und 2015 heraus. Seine Gesprächspartner waren diesmal Joshua Abrams, Pheeroan Aklaff, Hamiet Bluiett, Karen Borca, Connie Crothers, Steve Dalachinsky, Marty Ehrlich, Ken Filiano, Dick Griffin, Craig Harris, Klaas Hekmann, Gerry Hemingway, Jason Kao Hwang, Oliver Lake, Ingrid Laubrock, Bill Lowe, Tony Malaby, Joe McPhee, David Mott, Bern Nix, Mike Reed, Tomeka Reid, Michele Rosewoman, Lee Mixashawn Rozie, Dave Sewelson, Matthew Shipp, Jim Staley, Jen Shyu, Craig Taborn, Toshi Tsuchitori, Fay Victor, Greg Ward und Andrea Wolper. Das Buch „Conversations III“ von Parker mit Kunstillustrationen von Jeff Schlanger und Fotografien von Jacques Bisceglia ist bei RogueArt erschienen. Es hat 715 Seiten und kostet 50 Euro.