Al Jarreau
My Old Friend - Celebrating George Duke
(Concord/Universal)
George Duke hatte seine Militärzeit Mitte der 1960er gerade hinter sich gebracht und spielte in San Francisco regelmäßig im Half Note. Eines Abends steigt ein Amateursänger auf die Bühne, der sonst als Sozialarbeiter sein Geld verdiente, und jammte mit. Es war der Beginn einer wunderbaren Freundschaft, die Al Jarreau und den im vergangenen Jahr überraschend verstorbenen Tausendsassa der Keyboards und Studioregler verband. „My Old Friend – Celebrating George Duke“ ist daher einerseits ein Defilee der Stars von Dianne Reeves und Marcus Miller bis Stanley Clarke und Dr. John, die satt im Stil der Fusion-Ära arrangierten Studiosound gemeinsam mit Jarreau den Genius des Grooves und der Lässigkeit feiern. Darüber hinaus gelingt es dem Albumteam bei allem latenten Schmalz souverän, an den Sound anzuknüpfen, den Duke geprägt hat. Jarreau selbst ist in Form wie schon lange nicht mehr, und Duette wie „You Touch My Brain“ mit Dr. John hätte der Meister persönlich nicht besser arrangieren und produzieren können. Ein schönes, geschmackvolles Album, das ohne vokale Manierismen mancher Vorgängeraufnahmen auskommt.