Alawari
Leviathan
(April/Indigo)
Einen eigenen Tonfall hat dieses Sextett aus Dänemark. Die drei Blasinstrumente (Tenorsax, Altsax, Trompete) agieren überwiegend kunstvoll-getragen, mal choralartig, mal in origineller Verzahnung, und die Rhythmusgruppe setzt häufig pochende, insistierende Rhythmen dagegen. Es gibt pathetische, mitreißende Steigerungen, aber beinahe nie kommt es zu Entwicklungen, die ins Nervöse oder Dissonante führen. Das Erhebende und ein wenig Weihevolle dieser Musik spiegeln sich in den Namen der Stücke, etwa „Evangelisten“, „Procession“, „Himmelhænder“ oder „The Mourners“. Geschickt mischen sich die atmenden Bläserstimmen auch mit elektronischen Zutaten. Sune Sunesen Rendtorff (Keyboards) und Michaela Turcerová (Altsax) haben die meisten der elf Stücke geschrieben. Auch wenn eine religiös anmutende Feierlichkeit das ganze Album durchweht, werden die fantasievollen Arrangements nicht langweilig.