Albare
The Road Ahead
(enja/Soulfood)
Seine globalen Einflüsse – geboren in Marokko, aufgewachsen in Israel und Frankreich, wohnhaft in Australien – versteht Gitarrist (und erfolgreicher Geschäftsmann) Albert Dadon unaufdringlich in die 13 Stücke seines zweiten Albums für enja einfließen zu lassen. So zeigt er bereits beim Opener, dem Titelstück, seine Verbundenheit zu nahöstlichen Mustern und harmonischen Melodien. Dieses immer schwungvolle Rezept setzt der 56-Jährige in der folgenden knappen Stunde fort und hat dabei stets mehr als einen Fuß auf dem Fusionteppich. Seine Band hat er nach dem letztjährigen „Long Way“ komplett umgestellt und verzichtet im Gegensatz dazu auf bekannte Gastmusiker wie damals den Drummer Antonio Sanchez. Doch gerade diese neue Besetzung scheint den Gitarristen zu beflügeln, um mit frischer Energie ans Werk zu gehen. Sein Spiel klingt entspannt, aber auch entschlossener, sich neue Sounds anzueignen. Dabei hilft Albare die MIDI-Technik, mit der er sein Saiteninstrument auch mal zum Flügelhorn wandelt. Dass dann sein von Wes Montgomery beeinflusster Gitarrenstil in Richtung Pat Metheny driftet, ist aber lediglich eine Farbe. Spätestens dann, wenn er Stevie Wonders „Overjoyed“ covert (gesungen von Allan Harris), ist Albare zufrieden bei George Benson angekommen.