Aldous Harding

Designer

(4AD/Indigo)

Aldous Harding – Designer (Cover)Zum Ruhm der großen PJ Harvey hat John Parish mit seiner kompromisslosen Arbeit maßgeblich beigetragen. Der umtriebige englische Produzent hat nun den Sound der Neuseeländerin Aldous Harding gestaltet. Dem ersten Drittel ihres neuen Albums hat Parish einen ungewohnt sommerleichten Klang verpasst, mit Congas, mehrstimmigem Gesang und sanften Bläsern. Mit jedem weiteren Song wird die Atmosphäre auf „Designer“ klaustrophobischer, und die Stimme der Singer-Songwriterin tiefer. Harding zeigt sich in Videos gerne mit Masken und Hüten verkleidet, ähnlich rätselhaft sind ihre Texte. Musikalisch auf das Nötigste reduziert, begleitet sich die Künstlerin am Ende auf „Heaven Is Empty“ (Nick Cave lässt grüßen) nur noch selbst mit Akustikgitarre. „Designer“ ist eine dieser zeitlosen Folk-Platten, von denen man hofft, dass einst Monografien über sie geschrieben werden – so wie über Neil Youngs „After the Goldrush“ oder Joni Mitchells „Blue“.

Text
Jan Paersch
, Jazz thing 129

Veröffentlicht am unter Reviews

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