Alexa Rodrian

One Hour To Midnight

(enja/edel)

Alexa Rodrian – One Hour To Midnight (Cover)Wie klingt die Zeit, so kurz vor Mitternacht? Für Alexa Rodrian auf jeden Fall ganz intim und puristisch. So wie dieses neue Album von ihr auch beginnt: mit der durch Billie Holiday bekannt gewordenen Anti-Lynchjustiz-Hymne „Strange Fruit“. Aber wie klingt die hier: von Perkussion eingeleitet und begleitet, dazu ein wenig Bass, that’s it. Und Rodrian singt weniger als dass sie den anklagenden Text rezitiert. Unter die Haut geht das. Alle 13 Stücke lässt sich die Sängerin, die auch mehr als die Hälfte der Songs komponiert hat, von jeweils einem weiteren Künstler begleiten. So klingt Whitney Houstons Hit „I Wanna Dance With Somebody“, nur mit Vibrafonklängen von Franz Bauer untermalt, zauberhaft anders – eindringlich und sehnsüchtig wie es die Textzeilen eigentlich auch nahelegen. Und die abschließende „Hexenstunde“, mit geloopten Vocals von Esther Kaiser und Rodrian als Spoken-Word-Künstlerin, unterstreicht noch einmal die ganz besondere Herangehensweise und die Stimmung dieser bestimmten Zeit, so kurz bevor der neue Tag beginnt: „One Hour To Midnight“.

Text
Christoph Giese
, Jazz thing 134

Veröffentlicht am unter Reviews

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