Alexander von Hagke
Dark Wood Suite
(Yellowbird/Soulfood)
Man liest „Dark Wood Suite“ und denkt an finsteres, undurchdringliches Gehölz, an Geräusche, die einen aufschrecken lassen, an geheimnisvolle Baumwelten. Tatsächlich aber ist Alexander von Hagkes Werk ein manchmal gedankenverlorener musikalischer Waldspaziergang, bei dem das Schritttempo variiert und der Komponist die Natur bewundert, durch die er da streift. Und wenn zwischen den vier Teilen der Suite Klarinette und Cello (Eugen Bazijan) gemeinsame Sache machen, ist es, als falle diffuses Licht in der Entfernung durchs Tann. Genug der Fantasien, die diese Musik und der Titel, der über ihr steht, auslösen. Gemeint ist mit „Dark Wood“ wohl in erster Linie das Holz der Klarinetten, auf die sich der sonst auch als Saxofonist brillierende von Hagke auf diesem Album konzentriert. Dabei wechselt er vom federleichten „normalen“ Instrument immer wieder zur urwüchsigen unberechenbaren knorrigen Bassklarinette – ein schöner Kontrast. Der ist übrigens auch stilistisch auszumachen. In der Kammermusik, die der Bandleader mit den Zwillingsbrüdern Alex und Heiko Jung (Gitarre, Bass) sowie dem Schlagzeuger Bastian Jütte aufführt, gibt es filigranen Jazz, ein ordentliches Pfund Rock und Anspielungen an die Romantik.