Allen Broadbent
Developing Story
(Eden River/Rough Trade)
Gershwin stand Pate, ganz klar: diese Geschmeidigkeit der Melodieführungen, das wolkig rahmende Orchester, die fröhliche Melancholie der Orchestration, das Spiel mit der Leichtigkeit. Dazu gesellt sich das Ogerman-Gefühl, das Alan Broadbent als Dirigent von Diana Kralls Orchesterkonzerten hervorzurufen versteht. „Developing Story“ knüpft gemeinsam mit dem London Metropolitan Orchestra an diese unbeschwerten Momente an, nimmt ein wenig Miles Davis ins Programm, vor allem aber die eigenen Suiten und Kompositionen. Broadbent fungiert dabei als Klaviersolist, Arrangeur und Dirigent, Peter Erskine trommelt ein paar dezente Rhythmen, Harvie S zupft den Bass. Alles klingt sehr geschmackvoll, aber auch in seiner wohlwollenden Harmlosigkeit dem „Dschungelbuch“ näher als dem Third Stream. Macht nichts, Filmmusik sei ja die neue Klassik, heißt es. Und Broadbent zeigt mit „Developing Story“, dass er diese Register ziehen kann.