Alon Nechushtan
Ritual Fire
(Between The Lines/New Arts Int.)
Weitgehend frei improvisiert seien die zehn Stücke auf diesem Album, teilt der Pianist Alon Nechushtan mit, allerdings gibt er sich gleichzeitig als Komponist derselben aus. Sei es, wie es sei, der knapp 40-jährige Israeli, der bisher vor allem auf John Zorns Tzadik-Label veröffentlicht hat, trifft hier mit seinem Trio auf den über 80-jährigen Klarinettisten Harold Rubin, einen gebürtigen Südafrikaner, dessen spröder Ton auf seinem Instrument so gar nichts mit der Klezmer-Seligkeit zu tun hat, die man gemeinhin mit der Klarinette verbindet. Rubin ringt sich die Noten geradezu ab und man hat den Eindruck, dass er mit dem 60-jährigen Bassisten Ken Filiano, der auch schon mit Frank London und Giora Feidman gespielt hat, auf einen besonders sensiblen Mitstreiter gestoßen ist. Auch in gestrichenen Passagen läuft der zu ganz großer Form auf. In tumultartigen Stücken wie „Profusion“ spielt Nechushtans Trio dann auch mal ohne seinen Gast, dann zeigt der Amerikaner Bob Meyer am Schlagzeug, dass er auch als fast schon klassischer Free-Jazz-Derwisch überzeugen kann.