Alvin Queen Trio
Feeling Good
(Stunt/in-akustik)
Schon der Titel sagt alles: sich gut fühlen, all den Gedankenballast abschütteln, das Kopfige über Bord werfen und sich ganz der wohligen Magie des Swing hingeben. Alvin Queen wollte in seinem langen Trommlerleben nie etwas anderes. Selbst in schwersten Lebenskrisen fletschte der 73-jährige Drummer die Zähne und zeigte sein charakteristisches Feeling-Good-Lächeln. Insofern würde man auch beim aktuellen Album des in der Bronx geborenen Wahlschweizers, der nach seiner Mitwirkung am letzten Oscar-Peterson-Trio zum gehobenen Swingadel zählt, keineswegs die Katze im Sack kaufen. Gut, „Love Will Find A Way“, bei dem Pianist Carlton Holmes zum Synthie greifen muss, mögen einige Jazzpolizisten wohl als Sakrileg empfinden. Aber die restlichen zwölf Titel – allesamt Standards, die zwischen 1926 und 1985 entstanden – sind allerfeinster Fußwipp- und Fingerschnippstoff, bei denen sowohl Holmes wie Bassist Danton Boller eine ideale Balance zwischen Horace Silver, Ray Brown und eigenen Akzenten finden. Im Zentrum thront derweil Sir Alvin mit seinem makellos-variablen Drumming und fühlt sich einfach nur gut dabei. Weil es auch so klingt.