Ambrose Akinmusire
The Imagined Savior Is Far Easier To Paint
(Blue Note/Universal)
Es sind dieser betörend strahlende, bisweilen selbstvergessene Ton und die Fähigkeit, weitgefächerte Klangfarben in die Welt zu malen, die Ambrose Akinmusire zum Shooting-star der Trompetenfraktion katapultiert haben. Sein neues Album erhebt den Kalifornier mit nigerianischen Wurzeln nun in die Sphären der begnadeten Komponisten. Auf „The Imagined Savior Is Far Easier To Paint“ leitet Akinmusire die Abkehr vom Modernisten ein, dessen Wurzeln im Bebop gründen, und weitet den Sound seines brillanten Quintetts aus. Er fügt ein Streichquartett ein, lässt das Gitarrentalent Charles Altura zerklüftete Melodien spielen und holt sich mit den Vokalisten Becca Stevens, Theo Bleckmann und Cold Specks neue Einflüsse an Bord. Da wird aus dem virilen Mainstream psychedelisches Soundtheater, tiefgründige Vokalartistik und laid-back gepolter Blues – Musik, die immer wieder aufgefangen wird von den virtuos irrlichternden Melodieketten Akinmusires. Den Rückfall in alte Zeiten gibt es als Rausschmeißer: Das Finale bietet der Quintettformation Gelegenheit zu zeigen, dass sie derzeit keinen Vergleich auf dieser Jazzwelt scheuen muss.