Andreas Michel's Nufidelity Collective
True Colors
(Unit Records/Harmonia Mundi)
Sechs Gassenhauern von solchen Kalibern wie Madonna, Dire Straits und natürlich Cyndi Lauper, deren Hit dem Album den Titel leiht, stellt der Schweizer Pianist Andreas Michel fünf eigene Songs gegenüber, die von insgesamt gleich sieben verschiedenen Sängerinnen und Sängern interpretiert werden. Was sich wie ein unheilvolles Sammelsurium liest, ergibt ein erstaunlich kohärentes Album, denn Michel ist an einem homogenen Bandsound gelegen. Und seine eigenen Lieder können einigermaßen mithalten, vor allem das brasilianisch angehauchte und enorm eingängige „Prelude To Romance“ überzeugt. Es geht bei dieser Musik um Nuancen und da kann man sich an der geheimnisvoll tiefen Stimme von Freda Goodlett genauso delektieren wie an dem kernigen Phrasierer Christian Dietz. „True Colors“ ist eine Sommerplatte, zu deren Gelingen die einfühlsam agierende Band um den Ausnahme-Schlagzeuger Daniel Aebi mindestens genauso viel beizutragen hat wie die vielen Stimmen.