Angie Stone
Rich Girl
(Saguaro Road Records/Warner)
„In America, we like the funky sound“, sang Angie Stone 1981 als Mitglied des All-Girl-Rap-Trios The Sequence, die auf Sugarhill Records veröffentlichten. Über 30 Jahre, diverse Chartalben, Grammynominierungen und Soul-Train-Awards später ist Angie Stone noch immer im Zeichen des Funk unterwegs. „Rich Girl“ ist ihr mittlerweile sechstes Soloalbum, Ms. Stone war zudem im Kino und US-TV zu sehen, schrieb für D‘Angelo und arbeitet mit Lenny Kravitz. Das personelle Umfeld von „Rich Girl“ ist dementsprechend kommerziell geerdet: Kollegin Tweet taucht auf, genau wie der Comedian Malcolm-Jamal Warner, dazu sitzt unter anderem Jazze Pha (Lil‘ Wayne, Nelly) an den Reglern. Klar, um den charmanten Streetfaktor der 1980er-Jahre geht es hier nicht. Doch auch wenn „Rich Girl“ als propere Breitwandproduktion daherkommt, einen gewissen trotzigen Charme versprüht das Album allemal, schon alleine aufgrund des überraschend altmodischen Sounds. Programmatische Tracks wie „Sisters“ oder „Backup Plan“ bleiben auf dem Boden der Tatsachen und es scheint, dass das „Rich Girl“ Angie Stone nicht nur vom materiellen Reichtum singt, sondern noch immer den Funk von damals im Blut spürt.