Anna Calvi

Hunter

(Domino/Good ToGo)

Anna Calvi – Hunter (Cover)Erst mit Mitte 20 konnte sie ihre eigene Stimme ertragen. Anna Calvi war da längst fertig studierte Violinistin und Gitarristin. Mittlerweile ist die englische Musikerin 37 Jahre alt und veröffentlicht die erst dritte Platte in einer fast zehnjährigen Karriere. „Hunter“ wirkt noch geschlossener als die Vorgänger, noch ausgetüftelter, ohne sich in Details zu verlieren, und gleichzeitig roher. Für den Sound zwischen Avantgarde-Pop, wollüstigem Blues und dunklem Gospel-Rock sorgte der Produzent von Nick Cave, Adrian Utley von Portishead spielte die Keyboards. Calvi deutet stets nur an, welch großartige Sängerin und Gitarristin sie ist, hält die Piaf- und PJ-Harvey-Referenzen im Zaum und konzentriert sich ganz auf ihre sehnsüchtigen Songs, die Feminismus und queere Sexualität thematisieren. „Don’t Beat The Girl Out Of My Body“ ist dabei ein ganz unverhoffter Ohrwurm. Grandios.

Text
Jan Paersch
, Jazz thing 125

Veröffentlicht am unter Reviews

Deutscher Jazzpreis 2025