Anna Carewe & Oli Bott
Timescapes
(GLM/Soulfood)
Als Zeitreise von Alter Musik zu Neuer Musik lässt sich das Debüt der Cellistin Anna Carewe und des Vibrafonisten Oli Bott bezeichnen: Die Liste der Komponisten reicht vom Renaissance-Tonsetzer Diego Ortiz über Antonio Vivaldi bis hin zu Neutönern wie George Crumb oder Peter Sculthorpe. Es liegt an der Magie des Zusammenspiels der dynamisch, aber auch improvisatorisch feinnervig aufeinander reagierenden Duettpartner, dass dabei selbst oft gehörte Gassenhauer wie Bachs „Air“, Erik Saties „Gnossienne No. I“ oder „Michelle“ von den Beatles neue Facetten gewinnen. Carewes variabler ausdrucksstarker Strich, der sogar das Gefühlsleben eines psychotischen Kamels zu illustrieren weiß, und Botts rhythmisch wie harmonisch anregendes Spiel machen’s möglich. Eine vollkommene Verschränkung von Violoncello und Vibrafon.