Ant Law
Life I Know
(Edition/Membran)
Der 1983 in Saudi-Arabien geborene britische Gitarrist wird als Innovator und eine der „originellsten Stimmen der Jazzgitarre“ bezeichnet. Dass diese Etiketten tatsächlich ihre Begründung haben, nicht weil Law auch noch ein Pionier der Gitarrenstimmung der „perfekten Quarte“ und Autor des Buches „3rd Millennium Guitar“ ist, verdeutlicht sich beim Anhören seines dritten Albums unter eigenem Namen. Spielte er zuvor auf Platten des Schlagzeugers Ollie Howell oder des Saxofonisten Tim Garland, der auf „Life I Know“ als Gast dabei ist, tummelt sich Law nun beeindruckend selbstsicher und überzeugend auf eigenem Terrain. Zwar dringt er in seiner Jazz-Mixtur nicht unbedingt in Grenzbereiche vor, denn selbst ein Flirt mit südindischen Skalen gehört schon lange in den Jazz-Kanon. Doch so vorwärtstreibend, wie es hier passiert, wenn Gitarre und Tenorsax sich gegenseitig befeuern, ist es extrem reizvoll. Tatsächlich hört man hier nicht die typische Platte eines Gitarristen, der seine Fähigkeiten in wirbelnden Exkursionen präsentiert, sondern eine eher demokratische Aufnahme, bei der es um ein Miteinander, um den kreativen Diskurs aller Beteiligten geht, die sich der Tradition bewusst sind, doch sich unter Laws Leitung von Konventionen abgekoppelt haben.