Arbre
Lunaires
(Unit/Membran)
Arbre nehmen sich viel Zeit für ihre verwunschenen Klanglandschaften. Das Trio um die französische Pianistin Mélusine Chappuis erkundet auf seinem neuen Album „Lunaires“ in sieben, oftmals um die zehn Minuten langen Stücken die Möglichkeiten, die ihm seine Besetzung bietet. Dabei schweben die langen, schlierigen Töne, die Paul Butscher seinem Flügelhorn entlockt, über einem elektronischen Klangbett, das von Butscher und Chappuis entworfen und von Schlagzeuger Xavier Almeida mit langsamen Grooves unterfüttert wird. Es entstehen psychedelische Gebilde voller verschatteter Sounds, die ihren Reiz erst allmählich freilegen. Das erinnert an die Klangwelten, die Jon Hassell einst ausgelotet hat, und lässt eine dunkle Melancholie entstehen, die manchmal auch von den kalt klirrenden Tönen eines präparierten Klaviers angetrieben wird. Eigentlich eine Platte für den Herbst, die aber auch im Frühling ihre Wirkung entfaltet.