Arild Andersen Group
Affirmation
(ECM/Universal)
Dieser Bass! Den gibt es nur ein einziges Mal auf der Welt. Arild Andersen schlägt eine Saite an und wartet – und wir wissen, in welchem Sagenkreis wir uns befinden. Helge Liens Piano tröpfelt Eiskristalle in den Ton, Håkon Mjåset Johansens Schlagzeug haucht Morgenfrische über die Becken, und Marius Nesets Saxofon legt sich wie ein Nebelhorn in den Wind. Saxofon und Bass verschmelzen nicht selten zu einem einzigen Ton. Seine unverstellte Nähe zur borealen Natur war schon immer die große Stärke des Norwegers, die er auf dieser Beteuerung mit Hingabe zu Gehör bringt. Führt man sich die mehr als 50-jährige Laufbahn Andersens vor Augen, wirkt dieses Album wie ein ebenso nachdenkliches wie aufrichtiges Selbstporträt des Bassisten. Sich dafür mit einer neuen Band zu umgeben, scheint ihm Auftrieb zu geben. Seine eindringliche Poesie ist dem großen Klangdichter auch mit 76 Jahren noch nicht abhandengekommen. „Affirmation“ zählt zu den besten Alben, die ihm je aus den Saiten schlüpften.