Athina Kontou Mother

Tzivaeri

(nWog/edel)

Athina Kontou Mother – Tzivaeri (Cover)Noch eine Schublade: griechischer Jazz. Gebastelt hat sie die in Köln lebende deutsch-griechische Bassistin Athina Kontou zusammen mit ihrem Quartett Mother, dem Sopran- und Altsaxofonistin Luise Volkmann, Pianist Lucas Leidinger und Drummer Dominik Mahnig angehören. Was passt da alles rein? Klassische griechische Volksmusik mit Bouzouki und Oud (Epaminondas Ladas) natürlich, die Improvisationskultur des Jazz und eine gewisse Flexibilität und Fantasie im Umgang mit dem Material. Kontou greift bei ihrem Debüt auf traditionelle Tänze, Rembetiko und Kompositionen zeitgenössischer griechischer Komponisten wie Nikos Xydaki zurück. Dabei will sie weniger als Solistin gefallen, sondern fokussiert sich auf ihre Rolle als Konstrukteurin von dunklen, gedrückten Liedformen sowie als Regisseurin ihrer scheuklappenfreien Idee. Etwa, dass Griechisch nicht automatisch auch Griechisch sein muss, sondern ein armenisches Lied oder ein türkischer Tanz wie „Harmandali“ sein kann, die beide längst Eingang in die Kultur ihrer Heimat gefunden haben. Wie der Jazz.

Text
Reinhard Köchl
, Jazz thing 145

Veröffentlicht am unter Reviews

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