August Greene

August Greene

(Amazon/amazon.de)

August Greene – August Greene (Cover)Netflix ist schuld, Amazon macht’s möglich: Nachdem Rapper Common, Keyboarder Robert Glasper und Drummer Karriem Riggins einen gemeinsamen Emmy für ihren Song „Letter To The Free“ aus der Rassismus-und-Gefängnis-System-Doku „13th“ für Netflix gewonnen hatten, nahmen sie jetzt als selbsterklärte Supergroup ein Album auf. „August Greene“ wird exklusiv und nur als „Amazon Original“ erhältlich sein. Mit prominenter Unterstützung von R&B-Sängerin Brandy schickten sie mit „Optimistic“ ein mitreißendes Cover voran, ursprünglich 1991 für die „Sounds Of Blackness“ von Jimmy Jam und Terry Lewis geschrieben. Single Nr. 2 hieß „Black Kennedy“ und lebte mehr noch von Commons Rap-Righteousness und den nackenbrecherischen Beats von Karriem Riggins. In letzter Zeit – etwa im gelungenen Ghetto-Coming-of-Age-Film „Dope“ – wird öfter von den 1990ern als „Golden Age of HipHop“ gesprochen. Wer damals schon den tiefgründelnden Straßen-Bass von Common mochte, wird hier auf seine Kosten kommen. Nimmt man dazu eine ordentliche Portion von Glaspers Experiment, eine Prise Dilla 2018 und jede Menge #BlackLivesMatter, nähert man sich dem Erfolgsrezept dieses Albums. Zum Abschluss noch die fast 13-minütige „Swisher Suite“, die bis zu einem Common-Rap nach etwa zehn Minuten vor sich hin mäandert, um in einer guten Minute beboppenden Jams zu enden. Ein Mixtape mit starken Worten und noch stärkeren Akteuren.

Text
Götz Bühler
, Jazz thing 123

Veröffentlicht am unter Reviews

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