Axel Schlosser
Tales From The South
(Double Moon/New Arts Int.)
Ein strahlender Trompetenton, dem keine Sprünge zu knifflig und keine Melodien zu komplex sind, eine ungestüm vorwärtsdrückende Rhythmusgruppe und ein musikalisches Konzept, das sich intensiv aus dem Hardbop nährt: Was sich anhört, als ob der junge Wynton Marsalis durch seine ersten Platten fegt, ist Musik aus Deutschland. Axel Schlosser, seit vielen Jahren Trompeter bei der hr-Bigband, gibt sich die Ehre. Und wie. Dem Mann von der Schwäbischen Alb ist ein Album gelungen, das vor Energie strotzt und trotz neotraditionalistischer Attitüde in der Jetztzeit des Jazz seine Berechtigung hat. Spieltechnisch sind Schlosser, Martin Sjöstedt am Bass, Daniel Fredriksson an den Drums und Pianist Olaf Polziehn über jeden Zweifel erhaben und sichern sich damit einen Platz ganz weit oben in der ersten Liga. Neben Schlosser, der souverän zwischen geschmeidigem Legato und forscher Attacke wechselt, ist es vor allem Polziehn mit raffinierter Harmonik und eindrucksvoller melodischer Gestaltungskraft, der sich nachhaltig in Szene setzt. Ein gefundenes Fressen für jeden Postbop-Fan.