Bänz Oester & The Rainmakers
Ukuzinikela
(Yellowbird/Soulfood)
Kamasi Washington hat es vorgemacht: Mit modalen Ekstasen auf dem Tenorsaxofon erobert man wieder Hörerherzen. Ganesh Geymeier heißt der großartig aufspielende Tenorist im halb schweizerischen, halb südafrikanischen Quartett des Bassisten Bänz Oester. Was Oesters Rainmakers im Sommer 2014 auf der Bühne von Willisau veranstalteten, klingt streckenweise wie eine dringliche Beschwörung des Geistes von John Coltrane oder George Adams. Dass es für solche inbrünstigen Höhenflüge keiner komplizierten Stücke bedarf, wusste schon J.C. persönlich: „Chim Chim Cheree“ oder „Greensleeves“ genügten ihm völlig. Oesters Band greift sogar auf Jacques Brel und altes Schweizer Schlagergut zurück. Dazwischen gibt es Ausflüge Richtung Ballade („Alone Again“) und Soul („Land’s End“) – das Festivalpublikum war zu Recht begeistert. Eine Entdeckung: der Pianist Afrika Mkhize.