Baptiste Trotignon
Anima
(Alpha/Note 1)
Berührungen mit Klassik gab es früh im Leben des französischen Jazzpianisten Baptiste Trotignon – erst im Klavierunterricht und dann, als er als Korrepetitor an der Oper arbeitete. Vor einigen Jahren wurde dann ein Klavierkonzert von ihm veröffentlicht. Sein neues Album, das er mit dem Orchestre Victor Hugo unter Jean-François Verdier einspielte, will er nicht als symphonischen Jazz verstanden wissen, sagt Trotignon, der dem großen Klangkörper laut eigener Aussage das Singen beibringen wollte. Diesem „Chor“ wurden detailreiche Partituren vorgelegt – er intoniert farbsatt und vielschichtig, klingt in den Kolorierungen so, als wäre der Komponist beim Schreiben auf Soundtrack-Tauglichkeit aus gewesen. In dieser imaginären Filmmusik legen der klassische Konzertpianist, aber auch der Tonsetzer in Trotignon das Jazzerherz bloß, tanzen zwei Lieben miteinander, einmal sogar im zackigen, aber eleganten Tangoschritt.