Bastian Stein
Song Atlas
(KLAENG Records/klaengrecords.de)
Seit nahezu zehn Jahren spielt der mittlerweile in Berlin lebende Trompeter Bastian Stein (er hat dort eine Professur am Jazz Institut) im Trio mit den Briten Phil Donkin (Bass) und James Maddren (Drums) zusammen. In dieser Zeit haben die drei zu einer Einheit zusammengefunden, um im interagierenden Spiel miteinander das Vokabular für eine eigene Sprache im Jazz zu entwickeln. Für das dritte Album hat Stein den Amerikaner Chris Speed dazugeholt. Wie auch er ist dieser Saxofonist an ungeraden Metren und komplexen Rhythmen interessiert, die sich aber wie selbstverständlich in den Flow des improvisatorischen Prozesses integrieren lassen. Im Verbund der beiden ist es vor allem bemerkenswert, wie sehr sie sich klangästhetisch gleichermaßen ergänzen wie unterscheiden: Hüben ist Steins bauchiger Ton auf der Trompete, mit dem er weit geschwungen-tuffige Girlanden bläst, drüben Speeds fast spitzige Phrasierung auf dem Tenorsaxofon, mit dem er schruntig-schroffe Skulpturen meißelt. Achtung, Spoiler: ’nen Hiddentrack gibt es auch.