Bill Frisell mit seinen 73 Jahren auf eine bestimmte Stilistik oder Klangsprache festlegen zu wollen, ist nach wie vor ein Ding der Unmöglichkeit. Im Trio mit dem 35 Jahre jüngeren Kit Downes und dem elf Jahre älteren Andrew Cyrille erkundet er neue Perspektiven der Neugier. Im Jazz gab es ja schon Hunderte von Orgeltrios, aber noch nie ein solches wie dieses. Es gibt weder eine Funktionsaufteilung noch auch nur den Versuch einer gemeinsamen Schnittmenge. Stattdessen besetzen die drei Hasardeure drei konträre Positionen, von denen aus sie immer wieder neue Konstellationen heraufbeschwören. Aus Flächen entstehen Horizonte, aus Horizonten Umlaufbahnen, aus Umlaufbahnen völlig neue spektrale Klangachsen. Das Ganze wirkt wie ein schmerzhafter Schöpfungsakt. Ein Großteil der Musik wirkt düster und bedrohlich, oft ist völlig unklar, auf wen welcher Impuls zurückgeht. Die einzige Gemeinsamkeit aller drei Musiker des Albums besteht darin, dass sie absolutes Neuland betreten, konsequent und permanent.