Bill Frisell Trio
Valentine
(Blue Note/Universal)
Der Grund für dieses Album liegt auf der Hand, zumindest für Bill Frisell. Mit Rudy Royston arbeitet der Gitarrist schon lange zusammen. Das Arbeiten mit dem Drummer in verschiedenen Ensembles ist auf etlichen CDs dokumentiert, und mit dem jüngeren Bassisten Thomas Morgan hat Frisell bereits zwei fabelhaft transparente Live-Platten veröffentlicht. Mit Royston und Morgan in anderen Zusammenhängen gibt’s auch schon was, doch eine Konserve mit den beiden, mit denen er seit einiger Zeit im Trio unterwegs ist, liegt bisher nicht vor. Und das sollte doch mal dokumentiert werden, erzählt Frisell. Also ist man ins Studio gegangen und hat ohne festen Laufplan ein Sammelsurium aus bekanntem und weniger gehörtem Material seines Repertoires aufgenommen, das wie üblich einen Mix aus Blueslastigem, Gospel, Pop, Standards, Folk und Eigenem darstellt. Mag einen die Trackliste von „Valentine“ nicht gerade vom Hocker hauen, so entpuppt sich das Album dann doch als ein sehr hörenswertes Dokument dieser Trinität, deren Glieder noch jedem ihrer Motive eine packende Konstellation aus Räumlichkeit und Zeit entlocken, die frei von Hektik und Grenzen einer eigenen Melodie frönt, voller Tiefe und Gelassenheit.