Bobby Watson
Made In America
(Smoke/Harmonia Mundi)
Seit seinem letzten Album sind ein paar Jahre vergangen, Bobby Watson tourt längst nicht mehr so viel wie früher und lehrt an der Jazzabteilung der Uni von Kansas City. Aber der Jazz-Messenger spielt sein Saxofon noch immer mit vollem Ton und leidenschaftlichem Gestus. „Made In America“ ist so politisch und patriotisch gefärbt wie der Vorgänger, der zum 50. Jahrestag von „I have a dream“ erschien: Diesmal würdigt Watson mit seinem vitalen Postbop Afroamerikaner unterschiedlicher Prominenz, darunter etwa den ersten schwarzen Sheriff westlich des Mississippi oder die Schauspielerin „Butterfly“ McQueen – sie war die Magd in „Vom Winde Verweht“. Das Hochkaräter-Quartett mit Curtis Lundy am Bass, mit dem der Saxofonist seit schätzungsweise 20 Jahren spielt, Stephen Scott am Klavier und Drummer Lewis Nash entrichtet mit bluesigem Swing auch dem Gitarristen Grant Green einen Tribut und der bekannteste Name auf der Setliste wird gleich zweimal gewürdigt: Für Sammy Davis serviert das Quartett einen Song aus dessen Repertoire und verfällt zudem typengerecht in eine flotte Nummer mit echtem Stepptanz-Feeling.