Brad Mehldau Trio
Blues And Ballads
(Nonesuch/Warner)
Ein Trio wie das von Brad Mehldau ist an sich etwas Wunderbares. Da hat ein Pianist Partner, mit denen er nichts mehr absprechen muss, ein Idealfall komplementärer Gestaltungskraft, wie man es sich wünscht. Auf der anderen Seite ist ein Album wie „Blues And Ballads“ aber auch eine Enttäuschung. Denn die musikalische Ehe von Mehldau, Larry Grenadier und Jeff Ballard führt inzwischen zu Angleichungen der Kreativitätsmechanismen, die der Musik die Schärfe nehmen. So geschmeidig war der neoromantische Klaviertitan selten sonst zu hören, interpretatorisch wohlwollend bis hin zur Gefälligkeitsgrenze. Trennungswünsche blitzen beim Hören auf. Aber vielleicht liegt die akustische Harmlosigkeit auch daran, dass Mehldau nicht der Mann oder auch dieses Trio nicht das Team für Blues ist.