Butcher Brown
Camden Session
(Gearbox/edel)
Nach ihrem Tribut an Fela „Afrobeat“ Kuti kehren Virginias Butcher Brown auf „Camden Session“ dahin zurück, wo ihre eigentliche Heimat ist: zum Jazz-Funk à la Roy Ayers, Headhunters und Donald Byrd. Unter der Leitung von Bläser Marcus Tenney nahm die fünfköpfige Band in Mark Ronsons Zelig Studio das Album live im Direct-To-Disc-Verfahren auf. Also konnten sich die Musiker dabei keine entscheidenden Spielfehler erlauben, da diese anschließend nicht mehr korrigiert werden konnten. Aber vielleicht machte es gerade diese Konzentration, verbunden mit der spontanen Spielfreude aus, dass der Groove so derart satt läuft, die Soli so inspiriert klingen und das Zusammenspiel nuanciert wie sensibel ist. Ein Livealbum im besten Sinne, das nicht nur die versierte Musikalität diese Band hervorragend demonstriert, sondern auch ihr Einfühlungsvermögen bei der zeitgemäßen Rekonstruktion des warmen Sounds einer lange zurückliegenden handgemachten Musik. Womit Butcher Brown heute ja dann ganz vorne stehen, denke man nur an ähnlich agierende Kollegen wie Joe Armon-Jones, Kamaal Williams oder in Teilen auch Kamasi Washington.