Baritonsaxofonistin Céline Bonacina, die zwischendurch auch auf dem Sopran zu hören ist, ist eine Wucht auf ihrem Instrument. Die Französin kann es natürlich gefühlvoll, fast zärtlich klingen lassen. Aber sie mag es auch laut und rotzig. So auch auf ihrem neuesten Werk „Fly Fly“. Die 13 Songs hat sie oder ihr Bassist Chris Jennings geschrieben, dazu trommelt Jean-Luc Di Fraya mal filigrane, mal knochentrockene Beats. Und Pierre Durand gibt mit seiner verstärkten Gitarre dem Ganzen einen oft elektrisierenden elektrischen Touch. Das alles fasziniert, weil Bonacina eine begnadete Melodikerin ist, traumwandlerisch sicher zwischen den Stimmungen zu wechseln versteht und auch prädestiniert ist für lieblichere World-Jazz-Stücke. Aber die meisten Funken der Begeisterung sprühen beim Hören, wenn ein wenig auf die Tube gedrückt wird.