Charles Lloyd
Arrows Into Infinity
(ECM/Universal)
Dorothy Darr ist seit mehr als 40 Jahren die Frau an der Seite von Charles Lloyd, sie hat diese Dokumentation über ihren Mann zusammen mit dem Filmemacher Jeffrey Morse gedreht. „Arrows Into Infinity“ ist ein schöner Film geworden, der unaufdringlich und behutsam ans Werk geht – und dabei von der Vertrautheit der beteiligten Personen profitiert. Von den ganz frühen Tagen des Saxofonisten in Memphis bis hin zur Karriere als Jazz-Rock-Star handelt ein erster Teil. Dann folgen der Rückzug Lloyds in die Hügel von Big Sur und Jahre später seine Wiederauferstehung als Meister der leisen Töne. Darr und Morse haben viele Weggefährten Lloyds befragt, darunter Herbie Hancock, Billy Higgins, Jack DeJohnette oder Robbie Robertson. Sie haben Begegnungen gefilmt, man sieht Ornette Coleman und Lloyd beim lockeren Billardspiel, und sie haben zahlreiche Ausschnitte aus alten Dokus und tolle Musik gesammelt, darunter Antibes 1966 mit dem berühmten Quartett – Jarrett, McBee, DeJohnette –, Russland 1967, Lloyd mit Petrucciani im kleinen Studio von Big Sur, das neue Quartett im Jahr 2010. Und selbstverständlich kommt Lloyd zu Wort, der spricht, wie er spielt: lyrisch, melodisch, charismatisch. Die DVD erscheint mit Untertiteln in mehreren Sprachen.