Charlotte Illinger
But Beautiful
(Double Moon/in-akustik)
Jugend forscht in altbekannten Gewässern: So ließe sich Charlotte Illingers Debüt auch auf einen Nenner bringen. Aber damit würde man dem Ergebnis, das die Vokalistin hier vorlegt, kaum gerecht. Denn „But Beautiful“ ist ein bisschen mehr als nur die geschmackvolle Aneinanderreihung von Songs des „Great American Songbook“ wie „Nica’s Dream“, „Old Devil Moon“ oder „I Wish You Love“. Die 23-Jährige macht sich mit Musikern ihrer Generation (Pianist Jerry Lu, Bassist Caris Hermes, Drummer Niklas Walter) vielmehr daran, den Standards eine eigene Farbe und Atmosphäre aufzudrücken. Dies geschieht mithilfe manch überraschender Wendung sowie eines erfahrenen Masterminds wie Saxofonist Paul Heller. Um den Karriere-Türöffner nicht ausschließlich mit Fremdmaterial auszustatten, hat die Sängerin aus Herdecke an der Ruhr, die in Enschede und Groningen studierte und derzeit ihren Master als „Jazz Improvising Artist“ an der Folkwang Universität in Essen abschließt, auch drei eigene Songs in den Swing-Topf geworfen. Damit will Charlotte Illinger allen beweisen, dass sie nicht bloß eine weitere dieser vielen singenden Jazzsternchen ist.