Christian McBride
New Jawn
(Mack Avenue/in-akustik)
Es heißt nicht mehr Trio, es heißt Jawn! Das Wort kommt aus Philly, und Christian McBride, einer der bekanntesten Musikexporte der Stadt, hat es sich zu eigen gemacht. Dabei handelt es sich um einen dieser Zeitgeistbegriffe, der weniger etwas Konkretes als vielmehr ein Gefühl, eine ganz spezielle, hippe Stimmung beschreibt. McBrides neuer „Jawn“ besteht aus dem Trompeter Josh Evans, dem Tenorsaxofonisten und Bassklarinettisten Marcus Strickland und dem Drummer Nasheet Waits. Drei herausragende Instrumentalisten, bei denen jeder für sich etwas zu sagen hat. Und McBride lässt sie. Er sieht sich mehr denn je in der Rolle des verbindenden Gliedes zwischen den Polen, fügt Auseinanderdriftendes ohne größere Kraftanstrengung zusammen, genießt hörbar die Rolle des Primus inter Pares und agiert solistisch eher defensiv. Der Jawn spielt klar die Hauptrolle. Er wirkt wie ein brodelndes Kompendium des modernen Jazz mit Stücken wie „The Middle Man“, „Kush“, „John Day“ oder „Ballad Of Ernie Washington“, die allesamt das Zeug zu neuen Standards besitzen. Cool!