Connie Han

Iron Starlet

(Mack Avenue/in-akustik)

Connie Han – Iron Starlet (Cover)Ja, durchaus, sie fällt auf. Das Angenehme an Connie Han ist aber, dass dies der überaus modebewussten Pianistin im gleichen Maße wie mit ihrem Äußeren auch mit der Musik gelingt. Schon das Cover des Vorgängeralbums „Crime Zone“ (2018) war ein veritabler Hingucker, bei dem niemand eine derart versierte, technisch beschlagene Klavierspielerin vermutet hätte. Mit ihrem aktuellen Werk sowie der Mithilfe von kampferprobten Gefährten wie Trompeter Jeremy Pelt, Saxofonist Walter Smith III, Bassist Ivan Taylor und Drummer Bill Wysaske toppt das „Iron Starlet“ dies in beiderlei Hinsicht noch. Die 24-Jährige komponiert Themen, die allesamt die Qualität von edlen Standards besitzen, vereint McCoy Tyners perlende Läufe mit der Rechten sowie Hank Jones‘ bluesig-swingende Linke, bedient geschmackvoll das Fender Rhodes, dosiert famos Anschlag sowie Tempo und lässt ihren Sidemen allen erdenklichen Raum zur Entfaltung. Connie Han agiert mit einer derart natürlichen Souveränität und Autorität, dass zu keiner Phase der Verdacht entsteht, sie wolle womöglich mit ihrem Outfit von eigenen Schwächen ablenken. Es gibt nämlich keine.

Text
Reinhard Köchl
, Jazz thing 133

Veröffentlicht am unter Reviews

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