Daniel Guggenheim New York Quartet
Beyond Moments & Time
(Laika/Rough Trade)
Immerhin acht Jahre sind vergangen, seitdem Daniel Guggenheim sein letztes Studioalbum aufgenommen hat. Eine lange Zeit, in der beispielsweise Gerald Cleaver, der bei „Traces Of“ am Schlagzeug gesessen hat, andere Wege gegangen ist. Für ihn gehört inzwischen Devin Gray zum New York Quartet des Schweizer Saxofonisten, der Bassist Sean Smith und Pianist Peter Madsen sind weiterhin mit von der Partie. „Beyond Moments & Time“ stellt sieben jazzmodernistische Kompositionen mit einem Hang zum Balladesken vor, die im traditionellen Wechselspiel von Themen und Solisten die Töne schweifen lassen. Guggenheim neigt dabei nicht nur dazu, einen Hauch „flat“ zu intonieren, sondern bleibt auch gestalterisch im Rahmen improvisierender Konventionalität, umrankt von Madsens mäandernden Klavierfiguren und einer farblos bleibenden Rhythmusgruppe. Auf dem Cover sieht man entlaubte Bäume vor orangenem Hintergrund in einem Sumpf stehen. Wer auch immer dieses Foto ausgesucht hat – es passt zur Musik, der das Blühende, Offensive, Humorvolle, aber auch das Offene, Perspektivenreiche fehlt.