Daniel Karlsson Trio
Ding Dong
(Bruce & Knaster/Galileo MC)
Längst haben die Nullerjahre ihre Spuren hinterlassen. Wenn sich ein Pianist wie Daniel Karlsson ans Klavier setzt und zusammen mit dem Bassisten Christian Spering und dem Schlagzeuger Fredrik Rundqvist ein Album aufnimmt, ahnt man Musiker wie Esbjörn Svensson oder Ethan Iverson im stilistischen Stammbaum. Dazu kommen andere Einflüsse, etwa aus der Fusion der 1980er, als singende Keyboards zum Inventar vieler Combos gehörten, oder von der rockigeren Band Oddjob, mit der Karlsson zuweilen arbeitet. Das vierte Album „Ding Dong“ führt die Schweden nun weiter auf ihrem Weg in die Eigenständigkeit, anhand ungewohnter Soundeffekte etwa des präparierten Klaviers, darüber hinaus aber durch die konsequente Reduktion des musikalischen Materials auf karge und zugleich extravagante Themen. Damit überschreitet das Daniel Karlsson Trio zwar keine Grenze des Unerhörten, verweigert sich aber auch der lauernden Gefälligkeit des klassischen Triospiels.