David Torn
Only Sky
(ECM/Universal)
Wem schon einmal die CD im Player hängen geblieben ist, der weiß, wie nervig sich das anschließende Geräusch anhören kann. Der Gitarrist und Experimentator David Torn integriert dieses Geräusch ganz lässig in seine ausufernden Improvisationen, aus denen sein neues, mit 75 Minuten randvolles Album besteht. „Diese Platte kommt dem am nächsten, was ich tue, wenn ich allein mit der Gitarre zu Hause bin“, sagt Torn, der beteuert, dass er sich bei den Aufnahmen zu diesem Album einfach nur hat treiben lassen. Es sind extreme Atmosphären und Klangcollagen, die Torn vor dem Ohr des Hörers entstehen lässt: Luftige, weiche Klangbilder wechseln sich ab mit kantigen, schroffen Verzerrungen. Dass all diese Klänge und Geräusche nur aus einer Gitarre – und im ersten Stück des Albums aus einer Oud – kommen, ist in der Tat unglaublich und zeigt, dass die Geschichte der elektrischen Gitarre noch lange nicht an ihrem Ende angekommen ist. Und irgendwann scheinen die Akkorde von „Eleanor Rigby“ durch den Raum zu schweben.