David Venitucci Trio
Travelling
(Yellowbird/Soulfood)
Im Land der Musette hat David Venitucci bereits mit seinem ersten Soloalbum vor mehr als zehn Jahren den „Grand Prix Gus Viseur“ verliehen bekommen. Für einen Akkordeonspieler ist diese Widmung im Namen des legendären Belgiers der Ritterschlag. Hierzulande ist der aus Grenoble stammende Virtuose bisher über Konzerte mit Renaud Garcia-Fons in Erscheinung getreten, während er in Frankreich auf zahlreichen Tonträgern in den Bereichen Jazz, Chanson und Pop als Gast zu hören ist und in etlichen bekannten Formationen gespielt hat. Auf „Travelling“, seinem erst zweiten Album in Eigenregie, überrascht Venitucci mit einer aparten Konstellation: Mit dem Posaunisten Denis Leloup und Schlagzeuger Christophe Marguet entwirft er eine melodische Ästhetik, die über mediterranen Tänzen zu schweben scheint. Manche seiner Kompositionen spielen durchaus mit dem Sound von Musette, entfernen sich in filigrane Poesie, vermitteln den drei Beteiligten aber auch weiten Raum für kraftstrotzendes Muskelspiel. Stets aber geht’s um die Melodie: Nicht zuletzt setzt Venitucci mit einer Interpretation von Léo Ferrés, „Avec Le Temps“, ein Zeichen.