Die Drei Damen

Venus In The Backyard

(enja Yellowbird/Soulfood)

Die Drei Damen – Venus In The Backyard (Cover)Nachdem sie auf ihren beiden Vorgängeralben bislang weder Deutsch noch (unverständlicherweise) Bayerisch als internationale Sprache des gehobenen Musikgeschmacks etablieren konnten, widmen sich „Die Drei Damen“ Lisa Wahlandt, Andrea Hermenau und Christiane Öttl nun ausschließlich englischsprachigen Preziosen der Pop- und Jazzliteratur. Eine geschickte Wahl. Denn Songs wie „Count On Me“ von Bruno Mars, „Love Yourself“ von Ed Sheeran oder „Here Comes The Sun“ rennen nicht nur beim Münchner Publikum immer noch offene Türen ein. Dass die Höhepunkte der aktuellen CD dennoch bei Jazztiteln wie Bobby Timmons‘ „Dat Dere“ (mit Tenorsaxofonist Mulo Francel) und Nat Adderleys „Old Country“ liegen, wirft ein helles Licht auf die beachtliche Musikalität des Trios. Denn sowohl im dreistimmigen Gesang wie auch instrumental (Piano: Hermenau; Bass: Öttl) ergänzen sich die Damen inzwischen nahezu perfekt. Die „Hinterhof-Venus“ umschifft die schwierige Klippe der platten Unterhaltung und überzeugt stattdessen mit witziger und intelligenter Kurzweil. Gelingt auch nicht jedem.

Text
Reinhard Köchl
, Jazz thing 127

Veröffentlicht am unter Reviews

Deutscher Jazzpreis 2025