Wer hier die Reaktionen des Publikums vermisst: Es gab keine. Denn es gab kein Publikum beim Live-Auftritt von Diknu Schneeberger und seinem neu formierten Trio im Wiener Jazzclub Porgy & Bess, fand das Konzert doch während des Corona-Lockdowns hinter verschlossenen Türen statt. Gott sei Dank wurde es aufgenommen, denn was der österreichische Gitarrist mit seinen beiden neuen Partnern, dem ebenfalls Gitarre spielenden Julian Wohlmuth und Bassist Martin Heinzle, hier hinzaubert, ist luftiger Gypsy-Swing allererster Güte. Fingerfertig, durchdrungen von schönen Melodien, geprägt von einem glasklaren Sound und durchsetzt von inspirierten Improvisationen. Bis auf „Nuages“ vom übermächtigen Django Reinhardt stammen zudem alle Titel von Schneeberger höchstpersönlich. Der 30-jährige Wiener hat sich längst auch als vielversprechender Komponist emanzipiert und kann als Songschreiber ebenso wie als Gitarrist hier ziemlich überzeugen.