Dima Bondarev Quintet
I'm Wondering
(Unit Records/Harmonia Mundi)
Manche Gruppen funktionieren einfach, als wäre es das Normalste auf der Welt: Ihre Rädchen laufen ineinander wie in einem Präzisionsuhrwerk. Im Vokabular der Jazzkritik gibt es für das, was der ukrainische Trompeter Dima Bondarev mit seinen Freunden vom Jazz-Institut Berlin auf die Beine stellt, ein Wort: „organisch“. Die multinationale, mit Preisen überhäufte Truppe um seinen Landsmann Igor Osypov (Gitarre), dem deutschen Pianisten und JTNG-Protagonisten Ludwig Hornung (Piano), dem polnischen Bassisten Max Mucha sowie dem US-Schlagzeuger Jesus Vega, ist mit einem Grad an Selbstverständlichkeit gesegnet, der auch ihr aktuelles Album zum Erlebnis geraten lässt. Das versierte, feinsinnige Quintett genießt es hörbar, die bemerkenswerten Fähigkeiten seiner Mitglieder für einen urbanen, intelligenten, durchaus swingenden, aber nie altbackenen Sound in einen Topf zu werfen. In diesem Sonnensystem aus klassischem Jazz und individueller Klasse gibt es genügend Raum, um auch die fünf Planeten zum Strahlen zu bringen, vor allem Bondarev mit seinem fein austarierten, melodiösen Ton und Hornung mit seiner singenden Linienführung. Neun Stücke, kein Langweiler, alles passt!