Dinosaur
Wonder Trail
(Edition Records/Membran)
So soll also Erneuerung klingen? „Renewal (Part I)“ klingt zunächst vor allem retro. Das ist Prince in Reinkultur, wohlgemerkt der 1980er-Prince mit alles überlagernden Synthesizern. Doch dann schält sich aus dem Opener von „Wonder Trail“, der zweiten Platte der britischen Band Dinosaur, ein bemerkenswerter Trompetensound heraus. Verantwortlich dafür ist die 26-jährige Bandleaderin Laura Jurd. Zusammen mit gleichaltrigen Cracks wie Elliot Galvin (Keyboards) hat sie einen Klangkosmos erschaffen, wie es ihn heuer kein zweites Mal gibt: Mit Vocodern verfremdeter Cool Jazz morpht in trippige Fusion-Funk-Fantasien, zwischendurch schaut das Yellow Magic Orchestra vorbei, selbst keltische Folklore hat ihren Platz. Der wundersame Pfad dieses Quartetts mag zuweilen krumm verlaufen, doch die Wucht und der Einfallsreichtum von Dinosaur sind phänomenal.