Dominik Wania
Lonely Shadows
(ECM/Universal)
Dominik Wania liebt das Wogende. Seine Linien laufen über das Klavier, ineinander wie sich am Strand umschmeichelnde Wellen, die Themen übernehmen, in neue Richtungen führen, sich zu sanfter Gemeinsamkeit verbinden. Andere bäumen sich auf, machtvoll dissonant, wuchtig in der Klangwirkung, aber nicht hart im akustischen Resultat. Für den polnischen Pianisten, der im Quartett von Maciej Obara einem internationalen Publikum vorgestellt wurde und nun im Edelklangambiente des Luganer Auditorio die Gelegenheit bekam, sein Solo-Programm aufzunehmen, hat aus Improvisation wachsende Musik einen organischen Kern, der das eigene kompositorische Material umfängt, im Sinne eines modifizierten Impressionismus. Sie wirkt abstrakter als bei den Ahnen, konstruktiv mit Blick auf die Gesamtheit des Programms. Relativierend im gestalterischen Detail, kompakt, trotz Weite.