Dorado & Amati Schmitt Group
Live
(Stunt/New Arts Int.)
Keine Experimente. Das Quartett um Gitarrist und Geiger Dorado Schmitt und seinen Sohn Amati verweilt nicht nur, was die Besetzung betrifft, im klassischen Katechismus aller musikalischen Nachfahren von Django Reinhardt: Rhythmusgitarren, Kontrabass und Solo auf sechs oder vier Saiten. Zwar rutscht den virtuosen Frontmännern hier und da ein winziges Riff jüngerer Provenienz in den Kanon und der Mann am Bass slappt sich gar bei „Django’s Tiger“ flott in den Vordergrund. Aber Vater und Sohn toben sich hauptsächlich an Vorlagen aus dem Repertoire des großen Vorbildes aus. Und wenn sie Eigenes präsentieren, klingt es auch ganz so, als sei es dem Repertoire des berühmten Quintette du Hot Club entstiegen. Ganz konservativ geht’s also zu, aber wenn die Musik so unglaublich gefühlvoll geboten wird wie auf dieser Live-Aufnahme, geht das voll in Ordnung. Und das elegante Menjoubärtchen des alten Hasen Dorado Schmitt sieht fast so aus wie das vom Übervater: très chic.