Douglas Dare
Aforger
(Erased Tapes/Indigo)
Die Sirenen heulen. Der Beginn von Douglas Dares zweitem Album deutet an, womit in den kommenden 45 Minuten zu rechnen ist: mit dem ganz großen Pop-Drama. „Aforger“ sei kein Break-up-Album, so der Engländer, dennoch fragt er sich in „New York“: „Will I ever trust another?“ Dare veröffentlicht abermals auf dem Label Erased Tapes (Nils Frahm). War der Erstling „Whelm“ noch auf das Klavier fokussiert, schieben sich hier auch einmal Beats und Synthesizer in den Vordergrund. Brillant: das nur von Blechbläsern instrumentierte „Stranger“. „Aforger“ ist ein brutal aufrichtiges Album, in dem der 26-Jährige von der Pein singt, dem Vater die eigene Homosexualität zu offenbaren. Dares sanfte Stimme, die stets Abgründiges zu verbergen scheint, hat ihm Vergleiche mit James Blake eingetragen. Allerdings: Dares schwermütiger Piano-Pop spielt in seiner eigenen Liga.